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Der tibetische1 BuddhismusNeu
des Himalaja
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AUFBRUCH  DES  BUDDHISMUS  IN  DEN  HIMALAJA

Wschwklohl keine andere Weltregion hat seit jeher die Phantasie und heimlichen Sehnsüchte so vieler Menschen erregt, wie das geheimnisvolle, hinter den wolkenverhangenen Schneegipfeln des Himalaja verborgene Tibet. Lange Zeit vor der Welt verschlossen, ranken sich zahlreiche Mythen und Spekulationen um diese vielleicht faszinierendste Hochkultur der Menschheit. Genährt wurde dieses Bild von Tibet ganz wesentlich durch die Religion der Tibeter, den sog. „Lamaismus“ mit seiner spirituellen Ausstrahlung, den zugleich ein Schleier von Mystik und Magie umgibt. Nicht nur auf Generationen von wagemutigen Forschungsreisenden in der Vergangenheit, auch auf heutige westliche Menschen übte und übt er eine große Anziehungskraft aus. Dieser Lamaismus, der tibetische Buddhismus des Himalaja, ist das Ergebnis einer langen, über Jahrhunderte andauernden und äußerst komplexen religionsgeschichtlichen Auseinandersetzung. Angefangen bei den Wurzeln des Buddhismus in Indien hat sie über verschiedenartige kulturelle Einflüsse und geistige Strömungen sowie historisch-politische Entwicklungen zu seiner heutigen, als so einzigartig empfundenen Erscheinungsform geführt.

Aschwklusgehend von seinem Kernland Indien hat der klassische, auf den Unterweisungen des historischen Siddharta Buddha basierende Buddhismus auf seinem Ausbreitungsweg über   Süd-, Zentral- und Ostasien vielfältige Wandlungen vollzogen und unterschiedliche Ausprägungsformen angenommen. Geradezu zwangsläufig resultiert dies aus seiner ureigenen Natur, d.h. der Philosophie und dem religiösen Konzept des Buddhismus selbst. Anders als etwa Christentum und Islam versteht er sich eben gerade nicht als dogmatische Lehre mit unbedingtem Absolutheitsanspruch. Vielmehr ist es die große Toleranz und Offenheit gegenüber anderen religiösen Denkweisen und Einsichten, die den Buddhismus auszeichnet, sowie seine Bereitschaft, Glaubensvorstellungen daraus zu adaptieren, die seinem Erkenntnis- und Erleuchtungsziel dienen. Genau dies vollzog sich auch auf dem Weg des Buddhismus über den Himalaja-Raum, insbesondere nach Tibet, aus dem der sog. „Lamaismus“, als tibetische Form des Buddhismus, bisweilen auch als Vajrayana oder tantrischer Buddhismus bezeichnet, hervorgegangen ist.

Eschwklinzug hielt der Buddhismus im Himalaja quasi im Gefolge des tibetischen Königs Trisong Detsen, damals der mächtigste Herrscher Zentral- und Hochasiens, der seine Hauptstadt im  7. Jahrhundert in das heutige Lhasa verlegte und unter dem Einfluss seiner Frau, einer Nichte des chinesischen Kaisers, den Buddhismus in Tibet als Staatsreligion einführte. Dies war nicht mehr der strenge, eng an der Lehre Siddharta Buddha’s orientierte Theravada- oder  Hinayana-Buddhismus, sondern die popularisierte, für die Vorstellungswelt des einfachen Volkes geöffnete Mahayana-Richtung. Dies betrifft schon die Auffassung über Buddha selbst. Er gilt danach nicht mehr nur als höchster, abgehobener Lehrer, sondern auch als barmherziger Erlöser, der den Menschen auf dem Weg zum Nirwana hilft.

Dschwklas Buddhabild wird im Mahayana- Buddhismus auch dahingehend grundlegend erweitert, als der historische Buddha Shakyamuni nur als einer von vielen angesehen wird, wobei besonders dem zukünftigen Buddha Maitreya eine zentrale Rolle zukommt. Von ganz elementarer Bedeutung für den Mahayana- Buddhismus sind zudem die sog. Bhodisattvas, Erleuchtungswesen und eine Art „Heilige“. Das sind Menschen, die die Erleuchtung erlangt haben, ihren Eintritt ins Nirwana jedoch verschieben. Sie verharren zunächst im Zustand des Samsara (Kreislauf der Wiedergeburten), um andere Lebewesen auf dem Weg zur Erlösung zu unterstützen. Hierzu zählt im Prinzip auch Buddha selbst. Über die Bhodisattvas wuchs schließlich auch die Offenheit, im weiteren Verlauf auch anderen, vor allem hinduistischen Gottheiten Eingang ins buddhistische Pantheon zu gewähren. Wenn man so  will, erfüllt der Mahayana-Buddhismus mit dem Ideal der Bodhisattvas die ewige Sehnsucht der Menschen nach einem persönlichen Gott und Erlöser, ein Gedanke, der im frühen Buddhismus und im Hinayana völlig fehlt. Die Mönchsreligion des Hinayana-Buddhismus, die nur die Selbsterlösung durch Eigenerkenntnis akzeptiert, wandelte sich so zur Volksreligion, bei der viele Wege zur Erlösung im Nirwana führen.



AUSEINANDERSETZUNG  MIT  DEM  BÖN-GLAUBEN  UND  DIE  FOLGEN

Dschwklieser so reformierte Mahayana-Buddhismus breitet sich nun im 7. Jahrhundert im Himalaja aus und trifft dabei natürlich nicht auf spirituelles Niemandsland, ganz im Gegenteil. Schon lange vor dem Buddhismus herrschte in Tibet als eigentliche Urreligion der Bön-Glaube. Kernland des Bön war das mythenumwobene Königreich Shang Shung. Nach heutiger Erkenntnis wird es mit der Region um den Kailash und den Manasarowar-See bzw. dem Gebiet westlich am Oberlauf des Flusses Sutlej identifiziert und gilt als die Wiege früher tibetischer Kultur. Die Wurzeln des Bön, die bis in die Frühgeschichte der Menschheit zurückgreifen, liegen im Schamanismus und der animistischen Magie Zentral- und Nordasiens. Deshalb standen in der Urform des Bön magische Rituale im Mittelpunkt religiöser Handlungen, etwa um Naturphänomene wie Berge, Wolken oder Wasser und die ihnen innewohnenden Mächte zu beherrschen. Mannigfache furchterregende Geister und Dämonen, die Himmel, Luft und Erde beseelen, sowie lokale Naturgottheiten mussten durch Opfer- und Beschwörungsrituale besänftigt werden. Dabei entwickelten die Bön- Priester ihre magische Kunst zu großer Meisterschaft, die sie bei der späteren Auseinandersetzung mit dem vordringenden Buddhismus dann auch wirksam zu nutzen wussten.

Dschwkloch auch der alte Bön als ursprünglicher Volksglaube des vorbuddhistischen Tibet blieb auf dieser Stufe nicht stehen und hat in verschiedenen Phasen eine komplexe und differenzierte Philosophie, Kosmologie und Metaphysik, der des Buddhismus nicht unähnlich, sowie einen umfangreichen schriftlichen Kanon entwickelt. Die Position dieses erneuerten Bön in Tibet war solide und gefestigt. Er hatte eine starke Stellung beim tibetischen Adel und die Bön-Lamas standen nach wie vor im Ruf, mächtige Magier und Meister okkulter Fähigkeiten zu sein. Kein Wunder, dass die Bön-Religion dem nach Tibet vordringenden Buddhismus heftigen und anhaltenden Widerstand entgegensetzte. Mythen erzählen von Bön-Lamas, die Mauern neu gegründeter buddhistischer Klöster durch ihre magischen Kräfte im Verein mit den Bön-Gottheiten zum Einsturz brachten.

Aschwklls die Situation für den Buddhismus kritisch zu werden droht, ruft der tibetische König Tison Detsen den erfahrenen Dämonenbeschwörer und tantrischen Guru Padmasambhava aus Indien zu Hilfe. Mythologische Verklärung und tatsächliche historisch nachvollziehbare Bedeutung für die Auseinandersetzung zwischen Bön und Buddhismus sind bei ihm nur schwer zu trennen. Jedenfalls erwies er sich offenbar als ein noch tatkräftigerer und mächtigerer Magier als selbst die
Bön-Meister. Durch anhaltende Rezitation magischer tantrischer Formeln, die der Überlieferung nach dem verlorenen Reich Shamba La, dem Land im Norden, entstammen sollen, gelang es ihm schließlich, die Götter und Dämonen des Bön zu bannen. Dabei war er weise genug, die alten Gottheiten, die bei der Bön- Priesterschaft und im Volk stark verhaftet waren, nicht einfach zu negieren. Vielmehr verstand er es, ihnen einen neuen und würdigen Platz zuzuweisen, indem er sie als Meditations- und Schutzgottheiten in die buddhistische Lehre integrierte. Damit war der Widerstand gebrochen. Padmasambhava vereinte zentrale Elemente beider Religionen, sie durchdrangen sich wechselseitig. Und doch hatte der Buddhismus die Oberhand gewonnen, hatte den Bön-Glauben dank Padmasambhava besiegt.

Uschwklm diesen „Sieg“ rankten sich im nachhinein lebhafte Mythen und Legenden und bis in die Gegenwart wird Padmasambhava dafür im tibetischen Volk hohe Verehrung als eine Art zweiter Buddha zuteil. In den Tscham-Klosterfesten des Himalaja  wird sein Sieg in farbenfrohen und lebendigen Mysterienspielen mit Hingabe und Begeisterung begangen, bei denen natürlich auch der große Meister Padmasambhava selbst seine spektakulären Auftritte hat. Auf der Seite „Buddhafeste“ sind wir hierauf schon kurz eingegangen. Im Gefolge seines Triumphs über den Bön gründete er vor allem das große Kloster Sakya sowie den sog. Rotmützen-Orden, der lange Zeit in Tibet das religiöse Leben bestimmte.

Dschwklamit war die Auseinandersetzung mit den Bön aber noch nicht endgültig entschieden, die sich insgesamt über einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren hinzog. Vielmehr musste der Buddhismus auch gravierende Rückschläge hinnehmen, wie zu Zeiten des Bön-Königs Langdarme. Der hatte in Lhasa die Macht an sich gerissen und brachte den Buddhismus im Himalaja fast wieder an den Rand der Auslöschung. Letztlich konnte der Erfolg Padmasambhavas auch vor der späteren Historie nur dadurch bestehen, dass ihm im weiteren Verlauf innere Reformbemühungen des Bön den Weg bereiteten. Die philosophischen Grundlagen des Bön näherten sich immer mehr denen des Buddhismus an. Lehren über das Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung, und der im Buddhismus ganz fundamentale Leitgedanke des Mitgefühls lösten die animistischen und schamanistischen Glaubenselemente großenteils ab und befreiten so den Bön aus seiner archaischen Erstarrung. Ohne diese innere Erneuerung erscheint die Vereinigung mit dem Buddhismus kaum denkbar und auch die magischen Künste und Anstrengungen von Padmasambhava wären wohl vergeblich gewesen.

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