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PushkarMelaNeu

Die malerisch zwischen Hügeln und Dünen gelegenen Pushkar-Seen sind zweifellos eine der faszinierendsten religiösen Stätten Indiens. Die Götter selbst haben diesen Platz geheiligt. Der Legende nach flog einst Brahma, der Weltenschöpfer, auf seinem göttlichen “Fahrzeug”, der Wildgans Hamsa, auf der Suche nach einer geeigneten Stelle für ein Opfer über die Erde. An dem Ort der heutigen Seen ließ er drei Lotosblüten auf den Boden fallen. Sogleich sprudelte hier aus drei Quellen Wasser empor und es entstanden drei Seen. Brahma erwählte diesen Platz für sein Opfer und nannte ihn nach dem Lotos “Pushkar”. Vor allem der größte See, Jayeshta-Pushkar, besitzt seither für die Hindus herausragende religiöse Bedeutung.
U
m den See herum haben sich im Laufe der Zeit über fünfzig Badeghats und mehr als vierhundert Tempel angesiedelt. Der bedeutendste ist Brahma selbst gewidmet, einer von zweien, die es überhaupt nur gibt. Dieser
Brahma-Tempel gilt als einer der heiligsten Hindutempel, weil hier der einzige Ort auf Erden sein soll, wo sich Brahma manifestiert hat. Auch für seine Gemahlin Saraswati wurde auf dem steilen Ratnagiri-Hügel oberhalb des westlichen Seeufers ein Tempel errichtet. Von den Badeghats wird der Varah-Ghat als speziell geheiligt angesehen, da hier einst Vishnu in Gestalt eines Keilers erschienen sein soll. Die zwei anderen Hauptghats, der Brahma-Ghat und Gau-Ghat sind für die rituellen Waschungen gleichfalls besonders wichtig.
E
inmal im Jahr zum Vollmond im indischen Monat Kartik (Oktober/November) erwacht der kleine Ort Pushkar in Rajasthan für einige Tage aus seiner Beschaulichkeit und lebhafte Festatmosphäre macht sich breit, es ist Pushkar- Mela. Zu dieser Zeit besuchen die Götter Pushkar und deshalb ist es besonders verdienstvoll und segensreich, im heiligen See ein Bad zu nehmen, um sich von allen Sünden zu reinigen. In einem nicht endenden Strom ziehen deshalb Hunderttausende von Pilgern zu den Tempeln und Badeghats, die rund um den See entstanden sind, um die vorgeschriebenen Zeremonien vorzunehmen. Die Baderituale erreichen ihren Höhepunkt zur Vollmondnacht "Kartik Purnima", in der sie besonders heilsbringend sind. An diesem Tag soll das Bad auch von Krankheit und Unglück befreien. Die Badezeremonien dauern dann bis zum Morgengrauen an und noch nass schieben und drängen sich die Pilger in endlosen buntfarbigen Reihen zum Brahma-Tempel und den anderen Schreinen in den Ghat-Tempeln, um dort zu beten. Diese Nacht hält noch ein ganz spezielles Highlight bereit. Nach der Hektik des Badegeschehens breitet sich nun eine romantische Stimmung über dem See aus, wenn Gläubige Blätterschiffchen mit Blumen und Öllämpchen als Opfer an die Götter auf das Wasser setzen, die dann langsam auf den See treiben. Die Lampen blinken wie Sterne und ihr Licht reflektiert sich vielfach im See. Im Hintergrund schimmert die Kulisse der erleuchteten Tempelghats, die sich schemenhaft an der Uferkante wiederspiegeln. Über der Szenerie wölbt sich der strahlend klare Sternendom des Wüstenhimmels, von dem Millionen Lichter zurückblinken. Ein schier traumhaftes Bild und unvergesslicher Eindruck, der sich tief ins Gedächtnis eingräbt.
Doch die Pushkar-Mela ist nicht nur religiöses Ereignis und spiritueller Glanzpunkt. Für die Dauer der Festtage verwandelt sich der kleine Ort zugleich in einen turbulenten, in seiner Farbigkeit und Vielfalt weithin berühmten Jahrmarkt. Zu Hunderttausenden strömt das Landvolk mit mehr als 50.000 Kamelen, Pferden und anderem Vieh zusammen. Als erste reisen die Männer an, schlagen in den Dünen um den See ihr Lager auf und beginnen mit Ihren Geschäften. Drei Tage vor Vollmond treffen dann die Frauen, in ihre prächtigen Gewänder gehüllt, singend und tanzend in kleinen Gruppen ein. Ihre Arme sind reich behängt mit Silber, Gold und Elfenbein, ihre Saris erstrahlen in den buntesten Farbtönen, ein wahrer Farbenrausch.
Die Stars der Tierschau sind die Kamele, um die ein regelrechter Kult betrieben wird. Sie werden von ihren Besitzern nach allen Regeln der Kunst herausgeputzt, bevor sie den Händlern präsentiert werden. Rundherum haben sich deshalb viele Stände aufgereiht, die all das anbieten, womit man sein Kamel schmücken kann. Buntes Ledergeschirr, Messingknöpfe, kleine Spiegel, kunstvolle und farbenfrohe Sättel und Decken. In den Dünen wird heftig gefeilscht, bevor die Kamele in großer Zahl den Besitzer wechseln. An den Kamelbasar schließen sich die üblichen Jahrmarktsbuden und Volksfestvergnügungen wie Glücksspiele, Essenstände, Devotionalienhändler etc. an. Schausteller, Gaukler, Musik-, Tanz- und Schauspielgruppen bemühen sich nach Kräften, die Besucher zu unterhalten. Für die Pilger aus ihren entlegenen Wüstendörfern eine willkommene Abwechslung von ihremAlltag.
Zum Basar kommen auch eine große Anzahl von Händlern und Handwerkern der unterschiedlichsten ländlichen Berufsgruppen. Eine günstige Gelegenheit, hautnah mit dem wirklichen Leben Indiens in Kontakt zu kommen. Dem Indien staubiger Märkte mit Frauen in bunten Saris auf Kamelwagen, die verschämt hinter dem "odhani" (einem dünnen Schal) hervorlugen. Von verwegen aussehende Männergestalten mit eindrucksvollen Schnurrbärten, die sich eine Hookah (Wasserpfeife) teilen, vom Dorfarzt, der mit seiner "Kneifzange" Zähne zieht und vom Schmied, der mit mittelalterlichen Werkzeugen durch geschickte Hammerschläge eine Sichel herstellt. Pushkar bietet all das und noch viel mehr. Natürlich gehören auch Sadhus, echte aber auch falsche, zum Festivaltross, die sich an den Tempeln und Ghats den Gläubigen zur Schau stellen.
Am späten Nachmittag beginnen die Kamelrennen, ein großes Gaudium für die Zuschauer, denn die Reiter sind oft vergeblich bemüht, sich auf ihrem Sitz zu halten und fallen vom Kamel. Dann rollen bunte Turbane durch den Sand und die Reiter hasten ihrem Kamel hinterher, um es einzufangen und wieder aufzusteigen. Auch sonst kommt das weltliche Vergnügen nicht zu kurz. Riesenrad und Karussell sorgen für Nervenkitzel und turbulenten Zeitvertreib. Und über alles breitet sich wie ein Teppich ein teils infernalischer Lärm aus Musik und Sprechdurchsagen, der auch in der Nacht kaum abebbt. Dem Besucher sei deshalb dringend empfohlen, sich in der Zeltstadt für die Touristen einen weiter abgelegenen Schlafplatz zu suchen. Später am Abend versammeln sich die Pilger wieder an ihren Zelten und Lagerplätzen. Der Rauch Hunderter Lagerfeuer steigt in den Wüstenhimmel und im Schein der letzten Sonnenstrahlen hüllt der Dunst von Rauch und Wüstenstaub die ganze Szenerie in ein zartes, geisterhaftes Licht. Gerade jetzt in der Abendstimmung bieten sich dem Betrachter Bilder von geradezu unerhörter Poesie, die er so schnell nicht vergessen wird. Zweifellos ist die Pushkar-Mela mit ihren außerordentlichen Dimensionen und der Intensität sinnlicher Eindrücke ein  überwältigendes Erlebnis, das sich kein Besucher von Rajasthan entgehen lassen sollte.
Die Baderituale des Pushkar-Festes beginnen schon einige Tage vor dem Höhepunkt und gleichzeitigem Abschluss des Festes, der Vollmondnacht Kartik Purnima. Auch der Basar und der Kamelmarkt werden bereits einige Tage vorher eröffnet. Das genaue Datum der Pushkar-Mela und anderer wichtiger Festereignisse finden Sie auf unserer Seite unter den Fest-Terminen von Indien.

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